Sommer auf Sardinien

Aus dem Garten auf den Teller

Tief im grünen Umbrien, weit weg von Großstadtlichtern und Menschenmengen befindet sich ein Refugium. Wie ein Kloster mutet es an und ist doch eine Art Hotel. Eremito heißt dieser Ort voller Geist, aber ohne krampfhafte Spiritualität; naturverbunden und frei darin, dass jeder Mensch hier einfach sein darf.

Erbaut Stein für Stein auf den Ruinen eines verfallenen Hauses in Anlehnung an die italienische Steinmetzkunst des frühen 14. Jahrhunderts, wurden für den Bau 130.000 Steine verwendet und jeder einzelne scheint sich seiner Bedeutung für das große Ganze einhundertprozentig bewusst zu sein. Die Gebäude strahlen ein Gefühl von Geborgenheit und Privatsphäre aus. Geben Raum für eigene Gedanken, zeichnen Wege für unruhige Füße und vor allem: Viel viel Ruhe.

Ein bis heute nachhallendes Erlebnis unseres Recherchebesuchs stellt das Silent Dinner dar. Dabei handelt sich um eine Begegnung mit allen Sinnen, eine sensorische Erfahrung, die Essen neu erleben lässt.

Langsam schwindet die Abendsonne, die umbrischen Bergen wandeln sich zu schlafenden Riesen, die blaue Stunde beginnt. Von der Terrasse aus lässt sich beobachten, wie die Zitronenfalter zu Bett gehen und die Motten ihre Schicht beginnen. Aus dem inneren des Hauses läutet eine Glocke. Nicht einfach nur so der Uhrzeit wegen, sondern um die Gäste ins Haus zu locken. Der große Speiseraum ist ausschließlich von Kerzenlicht erleuchtet. Noch werden verstohlenen Blicke ausgetauscht, ein bisschen nonverbal kommuniziert, während alle Gäste Platz nehmen. Das Prinzip folgt keiner strengen Ordnung, hier wird gemeinsam genossen. Die Augen gewöhnen sich langsam an die schummrige Sicht, der Puls geht runter, die Vorfreude steigt. In der nächsten Stunde gehen Körper und Geist auf eine kleine Reise.

Die Küche ist vegetarisch und saisonal ausgelegt, täglich wechselt das 4-Gänge-Menü. Vorab erfährt man nicht, welche Gerichte es geben wird. Köche wie Gärtner folgen dabei dem einfachen wie großartigen Prinzip “Farm to Table”. Alles, was am Abend serviert wird, wurde entweder selbst von Davide, dem Gärtner im heimischen Beet angebaut oder von Bauern aus der Umgebung bezogen.

Durch das reduzierte, sanft flackernde Licht wandert der Blick stärker nach innen. Der erste Schluck Wein schmeckt nach Abendsonne und dem Ende eines erfüllten Tages. Nicht sprechen zu dürfen mag zu Beginn ungewöhnlich sein. Das anfängliche Bedürfnis, sich mitzuteilen und austauschen geht jedoch langsam zurück. Zwar lässt sich die Präsenz der Mitmenschen weiter wahrnehmen, aber im Laufe des Abends werden die Sinne schärfer und das Außen verschwommener.

Junge zarte Salatblätter paaren sich mit knackigen Erbsen, Säure und Öl zu einer Geschmacksexplosion. Bilder von Wiesen steigen auf, Insekten summen durch die Erinnerung. Der Ausdruck “frisch” bekommt eine völlig neue Bedeutung. Als würde förmlich jede Phase des Wachstums aus dem Gemüse herausschmeckbar sein. Essen wird hier zu einer sinnlichen Erfahrung erhoben, die Seinesgleichen sucht. Ein Abendessen wie eine umamische Umarmung.

Leicht schwirren Kopf und Herz satt und zufrieden in vollkommener Einheit mit dem Erlebten. Sanft klingt der Abend an der zwischenzeitlich im Garten entzündeten Feuerschale bei hausgemachtem Limoncello, einer letzten Karaffe Wein oder einfach nur einer warmen Tasse Tee gemeinsam aus. Gesprochen werden darf nun wieder. Jedenfalls wer mag.

Marcello Muzilli ist Gründer dieses “modernen” Klosters und Kopf hinter dem Konzept. Für ihn geht es darum, eine Balance aller Dinge zu schaffen. Von Anfang an sollte ein Ort ermöglicht werden, den es so noch nicht gab – weder für ihn selbst noch für andere. Das alles bedeutet jedoch nicht, sich von allem Weltlichen loslösen und Eremit werden zu müssen. Vielmehr darf ein Angebot gemacht werden, um Ausgeglichenheit zu finden. Hier in der Natur wird Zeit gegeben, das eigene Potenzial in beidem zu erkennen und zu erforschen.

Ein Rezept für Daheim

Am liebsten würden wir sofort alle Menschen einpacken und in den Genuss eines Silent Dinners kommen lassen. Da das vielleicht etwas außerhalb unserer Möglichkeiten liegt, haben wir uns für das Zweitbeste entschieden. Als Erinnerung an dieses außergewöhnliche Erlebnis und vielleicht auch um die Vorfreude auf die Reise dorthin noch zu verstärken, durften wir ein köstliches Dessert-Rezept mitnehmen. Unser Tipp: Nimm dir etwas Zeit und kreiere dein eigenes Silent Dinner. Bereite deinen Esstisch vor, nutze nur natürliche Lichtquellen, lade Freunde zu der Erfahrung ein und gib dir vor allem viel Zeit bei der Zubereitung der Speisen.

 

Semifreddo al Mascarpone

Zutaten:

3 Eier
150 g Mascarpone
250 g Sahne
150 g Zucker
150 g Schokoladensplitter
100 g Zartbitterschokolade

Zubereitung:

Schlage die zuvor getrennten Eigelbe mit dem Zucker, bis sie eindicken. Dann die Mascarpone dazugeben und gut verrühren. Im Anschluss werden in einer separaten Schüssel die Eiweiße steif gestalten. Nun wird die Mascarpone-Sahne-Mischung untergehoben, indem du von unten nach oben arbeitest. Dadurch wird garantiert, dass das Eiweiß nicht zusammenfällt.

Jetzt werden die Schokoladenstückchen hinzugefügt und zur Serviervorbereitung die Mischung in Portionsschälchen gegeben. Anschließend in den Gefrierschrank stellen bis zu ihrem großen Auftritt.

Fünf Minuten vor dem Servieren die Schälchen aus dem Gefrierfach entfernen. Nimm nun jedes Semifreddo aus seiner Form, stelle es auf einen Teller und rasple die Zartbitterschokolade darüber.

Noch mehr kulinarische Inspiration lässt sich übrigens in diesem Kochbuch finden, dessen Beschreibung sich bereits wie ein Retreat ließt.

Wild Wild East – Ein Reisebericht

Wir stehen im Vrksasana – dem Baum. Der Blick richtet sich in die Ferne. Was wir sehen, ist nicht die Wand eines Studios oder die Rücken der anderen Yogis. Was wir sehen, ist die Weite der Steppe, ein Gebirge am Horizont. Was wir spüren, ist der Wind, der über unsere Arme streift.

Als wir 2018 unsere kleine Firma gründen, haben wir viele Ideen und Wünsche, suchen Inspiration im Nahen und Fernen und sind voller Tatendrang. Manche Reisen und Retreats, die wir anbieten, gehören zum klassischen Angebot einer Yoga-Reiseagentur, andere wollen erst noch entdeckt werden. Diese 14-tägigen Reise auf den Spuren mongolischer Nomaden ist so ein Retreat.

Taiga, Wüste und Yoga

Unsere ersten Recherchen in der Planungsphase zeigen bereits, dass wir uns auf ganz neues Terrain begeben werden. Die Temperaturen schwanken gerne mal zwischen 35 und -5 Grad, Wetter ist also immer. Was zieht man an für so ein Abenteuer, was packt man ein? Muss der MacGyver-Baukasten mit oder reicht das Näh-Set aus dem Hotel?
Die Mongolei gehört zu den am dünnsten besiedelten Staaten der Welt. Obwohl territorial knapp viereinhalb mal so groß wie Deutschland, leben hier nur ca. 3 Millionen Menschen und davon knapp 40 % in der Hauptstadt Ulaanbaatar. Zwischen Russland und China liegt dieses Land, das dominiert wird von grasbewachsenen Steppen, Bergen in Nord und West und der Wüste Gobi im Süden. Wir träumen also von sternenklaren Nächten und endloser Weite, die die Gedanken wandern lässt fernab von Zivilisation und künstlichem Licht. Ideal für Yoga-Sessions, Wandertouren und Lagerfeuer.

Im August 2019 finden wir uns dann endlich in Ulaanbaatar wieder. Als wir ankommen, geht gerade die Sonne über der Hauptstadt auf und das erste Licht schimmert auf die grünen Hügel rund um den Chinggis Khaan International Airport. Eine freundliche Begrüßung, es ist angenehm warm. Dolgon, unsere Frau vor Ort, empfängt uns direkt am Flughafen und schnell merken wir, wie gut es ist, jemanden vor Ort zu haben, die die Sprache spricht. Denn obwohl wir ein paar Fremdsprachen im Repertoire haben, ohne Mongolisch oder ein paar Brocken Russisch kommt man hier nicht weit. Schon bei Dolgons Namen haben manche von uns Anlaufschwierigkeiten. Goldan, Doglan, Dorgo … wir scheitern kläglich und unsere Reiseleiterin meint, wir sollen sie einfach Bella nennen, das würden die anderen Touristen auch tun. Doch wir üben weiter, als Reisende sind wir schließlich hier um Land, Kultur und Leute kennenzulernen – und dazu gehört es allein der Höflichkeit willen auch den Namen unserer Anführerin richtig auszusprechen.

Eine geplante, unplanbare Reise

Ziemlich übernächtigt und voller erster Eindrücke checken wir im Hotel ein und haben Zeit, uns zu sortieren. Am nächsten Tag soll es in die Natur gehen. Als wir aufstehen ist die Welt grau, nass und kalt. Es regnet Bindfäden vom Himmel, die Straßen stehen teilweise unter Wasser. Der russische Minibus steht bereits in den Startlöchern, unser treues Gefährt samt Geleit. Auf der asphaltierten Straße Richtung Wüste Gobi gibt Manda, der Fahrer Gas und lässt die Stadt im Rückspiegel zurück. Bis zur nächsten Dusche oder geschweige denn einer “richtigen” Toilette sollen nun sechs Tage vergehen.

“Es empfiehlt sich eine ordentliche Portion Gelassenheit ins Reisegepäck zu stecken”

Das Erste, was wir auf unserer abenteuerlichen Reise lernen und verinnerlichen werden, ist Folgendes: Die Fahrt hängt vom Fahrer ab. So simpel es auch klingen mag, nach zwei Wochen wissen wir, was es wirklich bedeutet. Hat einer der Busse einen Platten (was öfter vorkommt, als man glaubt und absolut normal ist), dann wankt der gesamte Ablauf.

Ohne Dolgon und den Rest des Teams wären wir gänzlich aufgeschmissen. Oft gibt es keine gekennzeichneten Wege, von den erwähnten Straßen ganz zu schweigen. Routen ändern sich mit der Witterung, Handy-Navigation ist hier überflüssig, viel eher wird unterwegs mal angehalten – falls man das Glück hat, auf andere zu treffen – und mit diesen zufälligen Begegnungen über die beste Route gefachsimpelt.

Seien wir ehrlich, nicht immer klappt während dieser vierzehn Tage alles so, wie wir es in der Theorie angedacht haben, aber irgendwie ist am Ende immer alles gut. Unsere mongolische Reisebegleitung besteht aus großartigen Improvisationskünstlern, denen wir sehr dankbar für ihre Expertise sind.

“Mein Lieblingsessen? Fleisch mit viel Fett”

Neben Dolgon werden wir von zwei Fahrern (Manda & Hischge) und einem Koch (Berke) begleitet. Erfahren, wie sie mit touristischen Gruppen sind, kann sie unser manchmal unfreiwillig komisches Gebaren natürlich nur noch selten schocken. Die gewünscht vegetarische Ernährung sorgt jedoch mehr als einmal für Kopfschütteln. In der Mongolei trinken die Menschen Yak-Milch und essen den härtesten Käse der Welt, nicht unbedingt, was Geschmack oder Geruch angeht, er ist schlichtweg wirklich sehr sehr hart. So hart, dass man ihn am besten vor dem Verzehr in Tee einweicht oder direkt in die Suppe schmeißt. Abgesehen davon bevorzugen die Mongolen aber eigentlich lieber Fleisch. Fleisch mit viel Fett. An einem Abend wurden wir zum Beispiel zu einem traditionellen BBQ eingeladen …  Sagen wir nur so viel: Unter einem Grillabend haben wir Deutschen uns etwas gänzlich anderes vorgestellt.

Yoga als treuer Begleiter

Während der Planung fragten wir uns damals noch, wie Yoga und Entdeckerreise zusammengehen. Am Ende der Erfahrung müssen wir ehrlich sagen, was für ein Glück, dass wir Johanna, unsere Yogalehrerin, im Gepäck hatten, die mit uns den täglichen Ausgleich praktizierte! Das Land ist so groß und die Übernachtungsplätze sind meist mehrere Autostunden voneinander entfernt. Die Knochen lassen einen das schneller spüren, als einem lieb ist. Eine Straße bleibt zwar eine Straße, aber eine Straße in der mongolischen Steppe befahren im russischen Minibus, das ist ein Abenteuer der Extraklasse.
Nach einiger Zeit müssen wir zudem die Besatzung unserer zwei Busse nach Risikolevel einteilen, die, die im Offroad eine Lebensphilosophie sehen und jenen, die es etwas sanfter bergauf oder -ab bevorzugen, auch dem Magen zuliebe. Für beide Parteien haben wir den perfekten Fahrer.

Die vielen Orte, an denen wir unsere Matten ausrollen können (dank dieser tollkühnen Guides) sind absolut umwerfend. Im wahrsten Sinne des Wortes. Normalerweise kennt man so etwas eher aus dem Reisekatalog. Und dann stehen wir plötzlich selber dort. Ganz klein, nur unsere achtköpfige Gruppe. In jede Himmelsrichtung nichts als Weite und Felsmassive. Da neigte sich das Haupt mehr als einmal vor Demut. Auch die Achtsamkeit der Yogaeinheiten lässt uns die Mongolei so intensiv spüren. Wir dürfen die Präsenz der Natur auf eine neue Art erleben.

Zwischen einem Lächeln und der Zeichensprache

Vorsichtiges Herantasten und hoffentlich nichts falsches tun! Unbedingt daran denken, dass man Gegenstände mit zwei Händen entgegennimmt, denn alles andere gilt als undankbar.
Die Begegnung mit der mongolischen Nomadenfamilie gegen Ende der Reise ist etwas sehr besonderes und eröffnet für uns eine neue Ebene, die wir so noch auf keinem anderen Yoga Retreat erfahren haben. Wie auch? Alles Theoretische aus der Yogalehre bekommt hier eine neue Tonalität, einen neuen Kontext.

“Angefühlt hat es sich wie ein erstes Date”

 

Nachdem sich die anfängliche Nervosität legt und wir die Schmetterlinge im Bauch verdaut haben, können wir ganz „normal“ miteinander umgehen und viele Fragen stellen. Die Sprachbarriere bleibt natürlich bestehen, sorgt aber hier und da für lustige Missverständnisse. Als wir Dolgon (wie so oft auf dieser Reise) darum bitten, etwas zu übersetzen, ist ihr Blick von Skepsis geprägt. Denn wir bestaunen die vielen Pferde, die sich frei durch die Steppe bewegen und doch zu den Menschen gehören, wir bezeichnen sie als schön, wollen, dass unser Kompliment übermittelt wird. Mehrfach hakt sie nach, ob sie das wirklich übersetzen soll. Haben wir etwas Anrüchiges gesagt? Aber nein, Pferde – sind – einfach – nicht – schön. Es sind Nutztiere, mehr nicht. Für das mongolische Verständnis von Schönheit erfüllen sie schlichtweg nicht die notwendigen Kriterien. Eine interessante Erkenntnis für uns, in deren Heimat ein Pferd einen ganz anderen Stellenwert besitzt.

Yoga in Menschenmitte

Seien wir ehrlich, es bestehen natürlich mehr als einmal Berührungsängste, Zweifel oder kleine Fauxpas in der Etikette. Wenn man auf neuen Wegen wandert, dann ist das ganz normal. Am häufigsten fragen wir uns, wie die Menschen vor Ort das aufnehmen, wie wir Europäer uns auf unseren Matten verdrehen, mit Gurten hantieren und auf Blöcken turnen. Doch sind die Erwachsenen recht unbeeindruckt. Für die Kinder ist unser Gebärden deutlich spannender und sie steigen tollkühn direkt mit in die Praxis ein.

Während des achten Reisetages kommen wir am Ongiin Chiid Kloster vorbei und kehren für einen kurzen Zwischenstopp dort ein. Nach einer Führung und einer Prise mongolischem Schnupftabak lädt uns der Klostervorsteher spontan ein, im Tempelzelt unsere Praxis abzuhalten. Verständlicherweise verunsichert, ob wir das wirklich machen sollen, müssen wir uns mehrmals rückversichern. Mit ein wenig gut zureden und dem Hinweis, dass sie manchmal auch Meditationsgruppen zu Besuch hätten, trauen wir uns dann allerdings doch. Und da ist er wieder, ein weiterer dieser magisch wertvollen Momente in der Mongolei: Voller Demut, an der kühlsten Stelle des Tempels, tragen uns die jungen Mönche laut betend sanft durch den Unterricht.

Raus aus der Komfortzone

Es mag wie das typische Klischee der Rucksackreisenden klingen, aber als wir heimkehren, wissen wir es sehr zu schätzen, eben mal den Wasserhahn oder die Heizung aufzudrehen – diese vielen Kleinigkeiten, die man im Alltag als so selbstverständlich hinnimmt. Ja klar, ein klassischer Erholungsurlaub sieht in jedem Falle anders aus, doch diese Reise gibt uns so viel mehr. Das Heraustreten aus der Komfortzone macht es zu einer Erfahrung, von der wir lange zehren werden.

Die Abgeschiedenheit, die schroffen Landschaften und die Tiefe der mongolischen Tradition haben uns während der zwei Wochen sehr bewegt. Diese Form des Pragmatismus der Menschen ist etwas, das wir als „klassische Westler“ verlernt zu haben scheinen. Zumindest kommt es unserer Reisegruppe das ein ums andere Mal so vor. Alles, was die Menschen hier besitzen, wird verwendet und wenn möglich repariert. So wie es eigentlich sein sollte, aber bei uns oft nicht ist, dort, wo ein Pferd eine Zierde ist und selten mehr.

Es bleibt ein wahnsinniges Privileg, sich so weit mit dem Flugzeug und dann mit dem Auto über Land fortzubewegen, „nur“ um seiner Yogapraxis nachzugehen. Diese Reise hat in vielerlei Hinsicht Klarheit gegeben und Genügsamkeit vermittelt. Und in uns ein Bewusstsein geschaffen für das, wo wir mit Only Soul noch hin wollen und dem, was Yoga für uns ist.                      Yoga Reise              

 

 

Interview mit Katy Scheerer

Ja wir wissen, der Hochsommer ist da, aber unsere Vorfreude auf den Yogaherbst ist bereits groß und mit Katy Scherer haben wir eine weitere großartige Yogalehrerin gefunden, die stets aus den Vollen schöpft, wenn es ums Unterrichten und generell das Leben geht. Für ihre Ausbildung ist die gebürtige Schottin schon um die halbe Welt gereist und hat, zu unserem Glück, in Bonn eine Heimat gefunden.

Unser Retreat “How You Do Anything Is How You Do Everything”, welches vom 16. bis zum 18. Oktober in der entschleunigten Eifel stattfindet, wird sich unter anderem neben den klassischen Pfeilern der Yoga- und Meditationspraxis auch dem Journaling und gemeinsamen Erfahrungsaustausch widmen. Das ganze selbstverständlich mit viel Humor und Lockerheit, denn wie du die kleinen Dinge des Lebens anpackst bestimmt meist, wie du mit den großen umgehst!

Katys Retreat ist das erste, das wir vollständig auf englisch anbieten, um auch nicht-deutschsprachigen Yogis eine entspannte Teilnahme zu ermöglichen. Und weil wir uns so sehr darüber freuen, gibt es hier das Interview mit Katy. Viel Spaß beim Lesen! How did you first discover yoga and what made you want to become a teacher?

Like many people, I practiced yoga on and off for years. I would go to a class, love it and then forget all about it for months until I repeated the process all over again. Years later, during my pregnancy with my son, I turned to yoga again, joining an incredible group of older women (average age somewhere in their sixties) three times a week. I was so inspired by their mobility, flexibility and overall well-being that I began to take yoga a little more seriously.
I never really intended on being a yoga teacher. The studio where I practiced was offering a teacher training program and I became interested in learning more than just what I was doing on my mat. Around the time I was finishing my training, I moved to Germany. I found myself in a new country, a new city and without any friends so I decided to run free classes from my living room for anyone interested in trying and making human connections. It seemed to work. The group in my living room grew pretty rapidly and this is how I started my teaching career.

What does your perfect yoga session look like?

Perfectly imperfect. I don’t think I’ve ever come across the perfect yoga session. And to be honest I’m not sure I want to. Some of the most incredible yoga sessions I’ve had I’ve come out of failure, struggle, discomfort and challenge. The imperfect nature of the sessions was the perfect setting for true growth.

Yoga is often praised as a panacea. What do you believe yoga can do?

I don’t believe people change. Controversial maybe but I believe we come into this world in a truest form and over time we begin to pile on the layers which make it difficult for us to connect with our true selves. I see yoga as a tool to strip back what’s unnecessary in order to be able to see, understand and accept who we really are.

Do you think the words “yoga” and “ambition” belong in one sentence?

Context is key. Ambition doesn’t always have to be negative but it all sits with the intention behind the ambition. If one is ambitious with Asana practice then the ambition is intertwined with ego. If one Strives to do all they do with effort and attention then ambition can be the fire to achieve this. Without sounding like a cliché, it’s all about balance. Too much ambition can be self-destructive, too little and you lack the drive needed to achieve your goals. The struggle is finding the middle ground.

What is your source of power and motivation?

My feeling of gratitude and responsibility toward the practice and sharing what I know as honestly and respectfully as possible. I feel truly blessed to do what I do and this motivates me to travel back to India as often as I can and continuously seek out knowledge.

What is your favourite asana and why?

It changes all the time but it’s usually the posture I am currently working on. In Ashtanga yoga we do not proceed to the next Asana until we can practice the previous. Been working on my last Asana for two years now. These postures are my favorite as they usually have the most lessons to teach.

Which one is the hardest for you and why?

Anything that means I have to be upside down! I practice inversions but they push me way outside of my comfort zone which is where I need to be!

Complete the sentence: Life is too short not to have at least once…

adopted fur baby.

 

Last but not least, we’ve got a few questions regarding your upcoming yoga retreat in October …

“How you do anything is how you do everything” is the guiding principle at your upcoming retreat with us. How do you translate this to movement and meditation?

In English we have a saying: you have to be in it to win it. Although winning and losing hold no place within Yoga, effort and dedication does. We can’t just show up to the practice and expect miracles to happen. There is effort, dedication and commitment needed when we want to go deeper into our practice be that physically, meditatively, scholastically or spiritually. When we start noticing the small things and place equal importance and effort into these moments we begin to cultivate a different mind set which can be used when bigger challenges arise.

This retreat is advertised for advanced students. How do you define advanced?

To me being advanced has nothing to do with the Asana practice. Being advanced is knowing your limits, it’s knowing when to push and when to step back. It’s also the ability to approach practice with an open mind and open heart. When we go a little deeper into the practice we need to be prepared for what comes up. Those new to the practice don’t always have the tools to be able to welcome the good, the bad and the ugly.

What can your students expect during this weekend?

Come without expectations but come with the intention to be open to the experience. For example we will do long practices each morning which include dynamic Vinyasa flows, deep breath work, meditation, journaling and sharing. These sessions really allow us to go deep. We take the time to systematically move the breath, the body and hopefully clear the mind to create space for the experience. After each practice we will journal what came up for each of us personally and then we share (optional) what came up for us on our journey.

Urban Mini Retreat

Ein Tag wie aus einem Retreat, mitten in Kreuzberg, mit energetischem Yoga-Flow, gesunden Snacks einer Running-Klasse und abschließendem Cool Down, gemeinsamer Meditation und erfrischender Smoothiebar.

Hiermit laden wir dich am 28.6.2020 herzlich zu unserem ersten Urban Mini Retreat in Berlin ein. Zusammen mit unserer Yogalehrerinnen Melissa Pond und Aleks Pop wollen wir dir einen kleinen Ausschnitt unseres “typischen” Programms zeigen, ohne dass du weit reisen musst. Falls du noch nie ein Yoga Retreat besucht hast, ist das außerdem der perfekte Augenblick hineinzuschnuppern. Du hast schon Retreat Erfahrung und Lust auf die  Kurzversion? Dann freuen wir uns deine Batterie wieder aufladen zu dürfen.

Wenn das Wetter es zulässt (Gebete gehen an dieser Stelle raus an den Sonnengott), dann werden wir im luftigen Hof von Friends of Friends unseren Tag mit einem Yogaflow beginnen, nach einer kleinen Stärkung an der Snackbar heißt es dann Laufschuhe geschnürt und raus auf die Straße. Im Anschluss findet ein gemeinsames Cool Down für alle statt. Den Abschluss des Tages bildet eine geführte Meditation, die für Anfänger und Fortgeschrittene gleichermaßen entspannend ist.

Wenn du nicht an allen Programmpunkten teilnehmen kannst oder möchtest, lass uns dies vorher auch gern wissen.

09:30 – Yoga Flow mit Melissa
11:00 – Snackbar

12:00 – 4k Run /
12:00 – Yoga Flow mit Aleks

13:00 – Gemeinsames Cool Down
13:15 – Meditation
13:45 – Smoothiebar

Du hast Lust mitzumachen? Prima, wir freuen uns! Aufgrund der aktuellen Lage sind wir jedoch leider gezwungen, die Teilnehmerzahl zu limitieren. Der Fairness wegen haben wir uns deswegen entschieden, die Plätze zu verlosen. Sende hierfür einfach eine E-Mail bis zum 24.06.2020 an: chris@onlysoul.de

FvF Friendsspace, Glogauer Str. 2, Berlin